Die
musikalische Legende von
Hans Pfitzner habe ich mit grösstem
Interesse gelesen; als Grundlage für musikalische Bearbeitung scheint mir das
Buch sehr glücklich
entworfen, aber
auch dichterische und
theatralische Qualitäten selbständiger Art würden für Einfall und Durchführung
auch bei solchen Lesern Anteilnahme werben, die nicht, wie es mir begegnet ist,
schon während der Lektüre immerfort Musik mitklingen hörten, leider noch nicht
die von
Pfitzner, der ich mich diesmal ganz
besonders entgegenfreue. Vielleicht gebricht es dem
zweiten Akt ein wenig an innerer Klarheit, doch denke
ich mir wird die Musik hier manches zu entwirren imstande sein, was die
Knappheit des Textes allzu dicht verknotet hat. Eine Kleinigkeit noch. Im
letzten
Akt sollten die
Leute auf der Strasse nicht »Eviva!« rufen; man muss ja annehmen, dass das Ganze aus dem
Italienischen ins Deutsche über
|tragen ist und so wirkt es etwas unlogisch, dass gerade
dieses eine populäre Wort
italienisch stehen
geblieben ist.
Bitte, verehrte Frau,
Hans Pfitzner in meinem
Namen für sein Vertrauen aufs Herzlichste zu danken
[.] Ich
hoffe es bald persönlich tun zu können, da er ja im Frühjahr nach
Wien kommen dürfte. Von Ihnen hoffe ich bald
wieder etwas zu lesen; ich irre mich ja nicht, wenn ich Sie mit der Verfasserin
eines Novellenbuches (hiess es nicht die »
Augen des
Hyeronimus«) identifiziere, das ich vor
einer Reihe von Jahren mit Vergnügen kennen gelernt habe.