Hugo Hofmannsthal an Arthur Schnitzler, 23. 1. 1920

|Freitag 23 I 20.

mein lieber Arthur

neulich, in einer ängstlichen Stunde, war mir ssehr woltuend, Ihre Stimme zu hören und Ihren Rat zu empfangen.Die vieljährige Zusammengehörigkeit ist doch ein so großes Wirkliches.– Wie nahe war mir in diesem Augenblick der Tag vor 20 Jahren, das Unglück, wodurch die erste Aufführung meiner Stücke |mir für immer beschattet wurde – auch das Wesen, das ich nie gesehen u. von dem ich doch ein unverlöschliches Phantasiebild in mir trage.
Lieber Arthur, ich komme demnächst vormittags zu Ihnen, melde mich vorher.
Bitte blättern Sie die Stelle im Märchen auf und schreiben Sie mir, wodurch Ihr Eindruck von Baraks physischer |Erscheinung als einer widerwärtigen sich so fixiert hat.Ich überlas die Stelle, die mir vorschwebte, fand sie relativ harmlos, in groben episch primitiven Zügen: ein Maul wie ein Spalt – das heißt aber doch nicht: eine gespaltene Lippe.
Ich würde es gerne retouchieren.
Von Herzen Ihr
 Hugo.
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