Oberbayern
3 I 13.
mein lieber Arthur
Dr.
Eger hat am
28. XII. die
Sache durch ein directes Ge
spräch mit
Thimig
recht gut eingeleitet so da
ss ich nun ganz ausnahmswei
se die
directe Bitte an Sie
stellen möchte, eine Begegnung mit
dem gleichen Mann mir zu Liebe und mit directem Hinweis auf meine Per
son und meine an
Sie gerichtete Bitte in der allernäch
sten Zeit zu
suchen, nicht mehr ihre
Herbeiführung dem Zufall zu überla
ssen. Denn es liegt mir doch recht viel an der
Sache und
sie hat einigermaßen Eile, weil der einzig mögliche Termin vor
Ostern i
st, und zwar 8–10 Tage
vor Ostern minde
stens, und
Ostern fällt
schon auf den
22ten März.
Thimigs einziges Bedenken war, die Kritik
könne die
Reinhardtsche Aufführung gegen ihn
aus
spielen, worauf schon
Eger erwiderte:
1.)
schreibe gerade in den großen Blättern ein anderer Referent als
|der über
R. ge
schrieben habe, 2
tens:
sei, mit geringen Ausnahmen, immer noch eine re
spectvolle Prädispo
sition für
das
Burgtheater vorhanden und 3
tens könne die Vor
stellung gerade die
ses
Stückes ganz vortrefflich werden und werde (wenn man von dem einzigen
Moissi absehe) den Vergleich nicht zu
scheuen
haben.
Ich bin in
diesem Falle auch
sicher, dem Regi
sseur
sehr erfolgreich zur Seite
sein zu können, da mir nach
Reinhardt und nach
Dresden,
jedes Detail des Sceni
schen und Schau
spieleri
schen mit ungewöhnlicher Präci
sion
innerlich zur Verfügung i
st.
Ich würde als Regi
sseur
Thimig selbst oder
Heine zur Bedingung machen.
Ich wäre Ihnen herzlich dankbar, lieber Arthur. Ich bin etwa den
8ten wieder in
Rodaun, vielleicht finde ich da
ein Wort von Ihnen.
Ihr
Hugo.