|Stefan Grossmann WIEN, I., GRABEN 29a
31. III. 10
Sehr verehrter Herr!
Aufrichtigen Dank für Ihre gütige Erlaubnis. Der
Verein (der langsam in eine bürgerliche Breite kommt, es
gehören ihm heute schon 12000 Mitglieder an) bittet Sie, zu gestatten, dass wir dem
Verleger 5% Tantieme zahlen. Reicher sind wir noch nicht.
Ich verstehe vollkommen, dass Ihnen die Anfügung der »
Frage an das Schicksal« nicht gefällt. Aber die
Neue Wr Bühne behauptet, für den
»Puppenspieler« absolut nicht die Zeit für
nöthige Proben zu haben. So musste ich, wider besseres Wissen,
|im Interesse der guten Ausarbeitung der »
Literatur« und »
Masken« einwilligen.
In
Literatur sind
Charlé, Fr
v. Linden (die ausgezeichnet wird), Hr
Ziegler, – in
Masken Herr
Charlé, Herr
Heyse (
Weihgast)
be
schäftigt.
Gern würde ich Sie einmal als Ga
st bei einer Aufführung des
Halben Held v
H Eulenberg begrüßen, auch deshalb, weil es eine pa
ssable Regi
sseurarbeit von mir i
st.
Wollen Sie un
ser Ga
st
sein?
Ich habe die Hoffnung, dass Sie mich als Regisseur noch einmal werden brauchen
können. – – –
Mit den besten Gefühlen
aufrichtig ergeben: Stefan Großmann