Gerhart Hauptmann an Arthur Schnitzler, 24. 1. 1905

|Lieber Herr Schnitzler.

Ich war in den Berliner Trubel gerathen, sonst hätte ich Ihnen gleich geantwortet und gedankt, für das Gute und Herzliche, was Sie mir erwiesen haben, durch Ihren Brief. So sehr wir geneigt sein mögen, eine erfahrene Auszeichnung nicht als unverdient zu erachten, so sehr bin ich mir doch auch der Verdienste bewusst, die Sie, verehrter Herr Schnitzler, und andere gleichstrebende deutsche Dichter in Oesterreich, haben: und es fällt mir nicht ein, sie geringer anzuschlagen, als die Meinen.
Ich sage es, obgleich ich |annehme, Sie wissen das ungesagt. Und ich wünschte auch nichts sehnlicher, als fortan eine schöne Reihe von Gratulationen nach Wien richten zu können. Wahrhaftig! Wenn ich an Preise überhaupt gedacht hätte, so würde ich es schon früher gewusst haben. Seien Sie vielmals gegrüsst! Alles Glück für Leben und Wirken und auf gesundes Wiedersehen!
Herzlich
Ihr
 Gerhart Hauptmann
d 24.
Januar
1905.
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