Arthur Schnitzler an Hugo von Hofmannsthal, 4. 11. 1903

|Spöttelgasse 7. 4. 11. 903

lieber Hugo,

über Elektra hab ich mich sehr gefreut, und das Goldmannsche Telegramm gehört zu dem Übrigen. Denken Sie, dass er seit er Wien verlassen , Mitte September, keine Zeile an mich geschrieben hat.
– Das Stück isschon an Brahm abgegangen. Freitag gehn wir |auf ein paar Tage auf den Semmering. Mitte nächster Woche möchte ich vorlesen. Sagen Sie mir bitte, ob Ihnen Dienstag Abend ½ 7 recht wäre. Fragen Sie auch gleich den Richard.
Dieser Tage ist die Kakadupremière in Paris; Antoine scheint sich nach einem Brief von ihm und von einigen andern, die Proben gesehen haben, viel |zu versprechen.
Grüßen Sie von uns beiden herzlich Gerty und Hofmannsthal den Winzigen. Sich selber desgleichen.
– Hat sich die Burg um die ihrer Hoheit entkleidete Griechin beworben? . . Aus dem alten Sophokles ein Zugstück zu machen! Echt |jüdisch.
Ihr
A.
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