lieber, hier, wo wir vor einem Jahr zu
sammen ge
se
ssen
sind – es i
st ein Jahr fa
st auf den Tag genau – finde ich Ihren lieben Brief.
Erinnern Sie
sich? es war an dem
schönen Tag, wo wir im
Stubaithal waren und ich Ihnen Complimente gemacht
habe, wir dann in
Windischmatrei Forellen gege
ssen haben und die
Lisl aus
Berlin |ge
schrieben hat, daß der
Goldmann ihr kein Geld leiht.
Trotzdem werde ich nicht mit Ihnen um den
10ten
August in die
se Gegenden fahren. Ich werde um den
10ten August in
Weimar sein. Die Einladung dazu geht direct von der
Erbgroßherzogin aus, indirect
zu von
Kessler, der an die
sem
|kleinen Hof
seit einiger Zeit eine nicht recht definierbare Art von
Intendanten
stellung einnimmt. Sie wollen meinem Hinkommen zu Ehren dort auf dem
kleinen Naturtheater in
Belvedere – auf welchem
Goethe den
Orest spielte – den
Tod
des Tizian von den hüb
sche
sten Hofdamen und Pagen – wirklichen Pagen –
spielen la
ssen. Es macht mir natürlich Spaß, auch kenne ich
Weimar gar nicht. –
Wir gehen
|noch für 10–12 Tage an
den
Grundlsee.