wir denken es käme darauf an was für ein Verlag Ihr
Schmutzwerk herausgibt. I
st es etwa
Grimm in
Búda-Pest? Dazu würden wir nicht rathen. I
st es aber ein ern
ster Verlag, die Aus
stattung
sehr ern
sthaft und an
ständig (Illu
strationen
à la Coschelle würden die
se
Cochonnerie zum
Gelächter
Europas machen) dann geht es immerhin.
Denn
schließlich
|i
st es ja Ihr
be
stes
Buch, Sie Schmutzfink.
Weder i
st es
so confus wie das
Vermächtnis, noch
so glatt wie die
Liebelei, noch
so
snobish wie die
Beatrice, noch
so unsäglich langweilig wie Ihre läppi
schen Novellen, kurz, natürlich
sollen Sie es herausgeben, unter dem
Pseudonym Ludassy oder auch unter Ihrem eigenen Namen. Aber in einer
|anständigen Form. Das i
st un
sere
An
sicht.
[handschriftlich Richard Beer-Hofmann:] Sie müssen soviel Geld dafür beko
mmen (im
Vorhinein, de
nn im Nachhinein wird es confiscirt) daß Sie Sich
jedenfalls darüber mehr freuen, als Sie Sich später über das Schwätzen der Leute
ärgern. Viele Leute werden es als Ihr erectiefstes Werk bezeichnen. Ob
ich es an Ihrer Stelle herausgeben würde weiß ich nicht;
jedenfalls würde ich
Sie um Rath gefragt haben; geben
Sie ihn mir also!
[handschriftlich Hugo von Hofmannsthal:] Ob ich es an Ihrer Stelle herausgegeben hätte?
Unbedingt, gegen einen beträchtlichen Vor
schu
ss und unter Ihrem Namen. (Der Vor
schu
ss
natürlich unter meinem Namen zahlbar.)
Verstehen Sie also, was wir Ihnen gerathen haben?
[handschriftlich Richard Beer-Hofmann:] Ernstlich:
1) Summe |
2.) Verlag |
entscheiden |
3) Ausstattung |
1.) Sehr groß, 2.) Sehr ernst (die war’s nicht, der’s geschah) 3.) Würdig, d. h.
Papier stark – wie Ihr Talent Format einfach, und eher groß, ja nicht Taschenformat
oder zierlich.
[handschriftlich Hugo von Hofmannsthal:] Genug.
Hugo
[handschriftlich Richard Beer-Hofmann:] Ja!
Richard
Dieser Brief kann als Vorrede
abgedruckt werden!