mein lieber Hugo, da ich aus Ton u Inhalt Ihres Briefes entnehme,
dss Sie wirklich, wenn auch in einer von mir nicht
geahnten, nicht für möglich gehaltnen Weise und wahrhaftig nicht ganz berechtigten
Weise verletzt sind, so liegt es mir vor |allem am Herzen
Ihnen zu sagen dass mir das beinah weh, nicht ↓nur↓ leid thut.
Hätte ich eine Ahnung gehabt, dass Sie auf diese Frühstücksache irgend einen
beträchtlichen Werth legen, hätten Sie mir z. B. geschrieben: es wäre mir angenehm –
|es ist mein spezieller Wunsch etc. ich hätte natürlich kein Absagetelegramm an Sie geschickt, obzwar das
mit der Unbequemlichkeit in den nächsten Tagen wahrhaftig keine Ausrede war. Ich
glaube auch dss ich nicht abgesagt hätte, wenn Sie mich
zu |sich geladen hätten, aber so spielte auch, halb
unbewußt die Überlegung mit: »ein neues Haus, – ich, der gar nirgends hingeht«. Das
letztere soll natürlich keine Entschuldg sein sondern aus wird hier nur beigefügt, dass es zur
Vollständigkeit gehört. |Sie werden mir gewiss erwidern,
dass was↓ich↓ schon aus dem Umstand, dss Sie mir überhaupt geschrieben haben, entnehmen mußte, es
handelte sich um einen herzlichen Wunsch von Ihnen. Bei näherer Überlegung sehe ich
das ein, und es war Unrecht |von mir, so rasch, ohne
Würdigung dieses Umstands, Ihnen abzutelegrafiren. Aber die Hoffnung einer Bekanntschaft für nächstens, die ich am Schluss ausgesprochen
habe, war keine Phrase, und dss Ihr Aerger über mich geschwunden ist, werden Sie bei
unserm nächsten |Zusammensein
↓am besten↓ dadurch beweisen, dass Sie lieber auf den
letzten als auf den ersten Satz meines Telegramms
zurückgreifen. Denken Sie freundlichst noch einmal dran, dass ich seit sehr vielen
Jahren kein mir fremdes Haus betreten habe und Sie |werden vielleicht spüren, dass ich mit dem Wort von der Unbequemlichkeit mich selber mehr ins Unrecht gesetzt habe, als nothwendig war. Das wesentliche ist u
bleibt: mir kam Ihr ↓heutiger↓ Brief so überraschend wie
möglich – ↓denn↓ als ich Ih↓mein↓ Telegramm absandte, |war ich mir absolut nicht
bewußt, dass ich Ihnen damit einen Wunsch abschlage, auf dessen Erfüllung in den
nächsten Tagen Sie Werth legen. Aus Ihrem heutigen Briefe sehe ich, dass ich Sie
verletzt habe; reichen Sie mir die Hand und seien Sie mir nicht böse.
Von Herzen Ihr
Arthur
|Es wäre denkbar, dss ich an einem der
Ostertage bei Ihnen Vormittag vorbei radle, aber es ist recht
unsicher.
Mittwoch bin ich übrigens bei der
»Kraft«probe, Sie wohl auch.
Das Geld an Frau
v. P. habe ich ge
sandt.
A.