Verehrter Herr Schnitzler!
Ich danke Ihnen herzlich für Ihr
Buch. In Ermangelung einer Gegengabe – (aber »aufgeschoben ist
nicht aufgehoben«) – überfalle ich Sie gleich noch mit einer Bitte. Ich will in etwa
2 Jahren ein Kinderbuch herausgeben:
Der Buntscheck,
ein Sammelbuch herzhafter
Kunst für Ohr und Auge unsrer Kinder –
|würden Sie mir dazu eine einfache kurze Geschichte
beisteuern können? Sie brauchen durchaus nicht
vom
Kinde zu handeln, jeder andre »Stoff« ist mir sogar lieber; nur soll eben Alles ganz
vom Kinde
aus dargestellt, also ohne sentimental
e↓ische↓ oder ironische Sehnsucht nach dem »verlorenen Paradiese«. Auf das Mscrpt –
(es darf aber noch nicht gedruckt sein und darf bis
1. Oktober 1905 auch nirgendwo anders veröffentlicht werden) – kann ich bis in den
September dies. Js. warten; länger
|nicht
aus illustrativen Gründen. Im übrigen hat der Verleger (
Schafstein & Co. in
Köln) mir völlig freie Hand bewilligt, sodaß ich
für die Urheberansprüche meiner Mitarbeiter in künstlerischer wie geschäftlicher
Hinsicht nach Gebühr eintreten kann.