Hermann Bahr an Arthur Schnitzler, 12. 9. 1901

Telegramm-Adresse: Tagblatt, Steyrerhof, Wien. – Telephon Nr. 384. Staats-Telephon Nr. 36.
12. 9.

Lieber Arthur!

Ich habe Deine Stücke gestern abends bekommen, nachts gelesen und heute früh dem Bukovics gegeben. Die Idee, die Du in ihnen mit Deiner wunderbaren, ja ganz einzigen Technik ausführst, geht mir sehr nahe und berührt mich sehr; in einer der »Existenzen«, für Salten, ist was ähnliches gemeint, nur pantomimisch und schon deshalb roher dargestellt. In den »Lebendigen Stunden« möchte ich die Verstorbene deutlicher |zu sehen kriegen. Im »Dolch« fürchte ich die Dummheit unserer Premièren-Idioten; auch macht mir Sorge, ob die zweite Verwandlung rapid genug geschehen kann. Aber von alledem mündlich und in Ruhe, wenn ich nicht gerade auf dem Sprung zur Stuart bin.
Herzlichst
Dein
 Hermann
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