Edith Brandes an Arthur Schnitzler, 15. 7. 1901

Verehrter Herr Schnitzler!

Mit unendlicher Mühe habe ich Ihre freundlichen Zeilen dechiffrirt. Ich schäme mich ein bischen mich so als Stammbuchsdame Ihnen präsentirt zu haben; aber Sie nehmen die Aufgabe |zu feierlich. Sie brauchen nicht Ihre Bücher zu verschreiben, auch nicht geistreicher zu sein als wie Sie jeden Tag ohne Anstrengung sind. In meinem Album finden sich so spirituelle Sachen, wie »Willkommen noch einmal«! und ähnliches. Für eine beliebige Zeile bin ich dankbar. Es würde mir schwer fallen Ihnen zu sagen, welches von Ihren Büchern mir am besten gefällt. – In jedem findet sich so viel Schönes.
|Mit besten Grüssen von meinem Papa und mir
Edith Brandes.
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