Expedition u. Redaction: Herausgeber:
Berlin W., den 23. Juni 1900.
Hochgeehrter Herr Doctor!
Empfangen Sie meinen verbindlich
sten Dank für Ihr freundliches Schreiben vom
21. d M. u. das darin enthaltene Anerbieten. Ich brauche Ihnen nicht
zu
sagen, welchen Werth es für mich hat, Sie wißen es, wie
sehr ich mich freuen
würde, endlich einmal eine
Novelle von Ihnen bringen zu können u. wie froh ich jede Hoffnung dazu
begrüßt habe. Zu meinem größten Bedauern aber, indem Sie jetzt eben wieder mir eine
solche Hoffnung machen, deuten Sie
selber an, daß Sie auch diesmal an ihrer Erfüllung
zweifeln. Sie kennen ja die Haltung der »
Rundschau« u. wenn Sie das von Ihnen behandelte Sujet für »bedenklich« halten,
so kann
ich kaum glauben, daß ich darin anderer Meinung
sein werde als Sie, u. wage deshalb
gar nicht, Sie um
Ein
sendung Ihrer
Arbeit zu
bitten. Denn eine Ablehnung würde peinlich für mich
sein u. einen Zeitverlu
st für Sie
bedeuten. Al
so,
sehr geehrter Herr Doctor, bewahren Sie mir Ihren freundlichen guten
Willen, u.
sobald Sie eine Novelle
schreiben, die nach Ihrem eigenen Dafürhalten mehr
in den Rahmen der »
Rundschau« paßt,
senden Sie
sie und
seien Sie überzeugt, daß
sie uns herzlich willko
mmen
sein wird.