Empfangen Sie meinen verbindlich
sten Dank für Ihr freundliches Schreiben vom
21. d M. u. das darin enthaltene Anerbieten. Ich brauche Ihnen
nicht zu
sagen, welchen Werth es für mich hat, Sie wißen es, wie
sehr ich mich
freuen würde, endlich einmal eine
Novelle von Ihnen bringen zu können u. wie froh ich jede Hoffnung dazu
begrüßt habe. Zu meinem größten Bedauern aber, indem Sie jetzt eben wieder mir
eine
solche Hoffnung machen, deuten Sie
selber an, daß Sie auch diesmal an ihrer
Erfüllung zweifeln. Sie kennen ja die Haltung der »
Rundschau« u. wenn Sie das von Ihnen behandelte Sujet für »bedenklich« halten,
so
kann ich kaum glauben, daß ich darin anderer Meinung
sein werde als Sie, u. wage
deshalb
gar
nicht, Sie um Ein
sendung Ihrer
Arbeit zu bitten. Denn eine Ablehnung würde peinlich für mich
sein u.
einen Zeitverlu
st für Sie bedeuten. Al
so,
sehr geehrter Herr Doctor, bewahren
Sie mir Ihren freundlichen guten Willen, u.
sobald Sie eine Novelle
schreiben,
die nach Ihrem eigenen Dafürhalten mehr in den Rahmen der »
Rundschau« paßt,
senden Sie
sie und
seien Sie überzeugt, daß
sie uns herzlich
willko
mmen
sein wird.
In aufrichtiger Hochachtung
ergeben
st
Ihr
Dr Julius Rodenberg.