Er
st ge
stern habe ich über allerlei Rezen
sionsbüchervolk Ihren »
Reigen« und in dem kleinen Buche die große Liebenswürdigkeit
entdeckt, die in einer
so auszeichnenden per
sönlichen
Sendung und Widmung
eines als
Manuscript gedruckten Werkes liegt.
Und wie gut ich mich dann nachher mit dem aus
so echter Men
schenkenntniß ge
schöpften,
feinen Buche unterhalten habe, das wird Ihnen der
Bewunderer Ihrer
Anatole-Dialoge nicht er
st zu ver
sichern brauchen.
Ich beglückwün
sche Sie zu dem poeti
schen Einfall eines solchen Venusreigens, bei dem
der komi
sche Plumpsack, den wir alle ke
nnen, von einer
Hand in die andere gleitet. Wir
sind da wieder bei der freien Kun
st angelangt, wie
wir
sie aus fröhlichen Bildern des alten
Pompeji
kennen. Und wie Ihr
Soldat zum
Stubenmädchen dürfen Sie in
die
sen manchmal
etwas
dunkeln Zeiten zu Ihrer Mühe
sagen: »Gott
sei Dank! Mir sein mir!«
Seien Sie al
so
schön
stens bedankt für Ihr
Buch u. für die Ehre, die Sie mir mit der Zu
sendung erwie
sen
haben.
In herzlicher Verehrung
Ihr
J. V. Widmann