Mein lieber Hugo, ich riskir noch ein paar Zeilen nach
Czortków – Sie wi
ssen
schon, d
ss ich bei Ihren
Eltern war, die von viel
Herzlichkeit gegen mich waren. Ich hab mich
sehr gefreut. Die
Sp. Mädeln
haben mich herumgeführt und
↓mir↓ die Stätten gezeigt, wo
Sie gedichtet haben – es war nur wenig Zeit, die
Weil|gunische
table d’hôte drohte – und
so kam eine
rührende Ha
st über die Ge
schöpfe. Es i
st was hüb
sches um die
se kleinen
Un
sterblichkeiten – über die großen werden wir nicht
so gemütlich plaudern
können; fürcht ich; es wird zu
spät
sein. –
Herrliches Wetter hab ich überall; hier ganz be
sonders.
Montag fahr
ich nach
Salzburg. Warten Sie
|jedenfalls eine neue Nachricht ab, bevor Sie mir
schreiben. Auf
Richard scheints werden wir verzichten mü
ssen – doch
Sie ↓allein↓ werden ihn
später haben, geht aus einem eiligen
Brief von ihm hervor. –
Gearbeitet hab ich nichts; doch ist trotz allem, was bedrückt, eine gewisse Fülle
in mir, ja sogar die Neigung dieser Fülle, sich zu |ordnen.
Ich hoffe Sie kö
nnen mir bald
sagen, wie es Ihnen
↓oder vielmehr↓ da
ss es Ihnen be
sser geht. Was werden
Sie
schreiben. In mir i
st der Streit zwi
schen dem
Stück und dem
Roman noch nicht ent
schieden.
Leben Sie wohl – ich
sende den Brief doch lieber nach
Mödling; möge er Sie heiter u. herzlich begrüßen.