Arthur Schnitzler an Richard Beer-Hofmann, 21. 9. 1896

|Herrn Doctor Rich. Beer-Hofmann

|Lieber Richard, gerade wie ich die Sitze nehmen wollte, treffe ich Dörmann der eben einen Brief erhalten (ich las den Brief) dass Sein Sohn auf unbestimmte Zeit verschoben wegen |Erkrankung Ranzenbergs. –
Am Mittwoch Abend hole ich Sie gegen acht ab; ich werde unten läuten. –
Im übrigen könnte man auch ein Stück in 9 Akten schreiben, Märchen, Liebelei, u Freiwild zusammen. Nur kleine Aenderungen |wären nothwendig, der alte Geiger wär eine alte Geigerin (bei einer Damenkapelle) als Mutter der FannyChristineAnna, der Doctor Witte wär nahe daran, seine Praxis niederzulegen weil sich der Fedor Denner nicht mit ihm schlagen will, und |der Moritzki wäre vom Direktor Schneider ins Haus der alten Geigerin gesandt. –
Die Athenerin hat großen Erfolg gehabt, und Bauer war bei der Première aufgeregter als der Autor, (wie er (B.) selbst im Parquet erzählte). –
Herzlich Ihr
Arthur
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