Richard Beer-Hofmann an Arthur Schnitzler, 23. 6. 1893

|Lieber Arthur! Bisher hat sich Jarno noch nicht sehen lassen; übrigens kommen Sie ja hoffentlich in einigen Tagen selbst. Bitte, wenn Sie kommen bringen Sie mir ein Flaccon Parfüm mit; es ist bei »Weisse« am Mehlmarkt Ecke der Plankengasse erhältlich, der Name ist, glaube ich: »Neomir du Phare« oder sonst irgendwie aehnlich; auch bringen – oder wenn es Sie genirt, – schicken Sie mir 100 Stück egyptische echte Cigaretten irgendwelche Marke zu 5-6 fl. höchstens (Riedhof, Central, Sacher, Caffée Impérial). Vielleicht nimmt Salten seinen Urlaub auch um dieselbe Zeit? Ich sehe ein daß mir – da ich Euch doch nicht nachlaufen kann – nichts anderes |übrig bleiben wird, als im Herbste gleichfalls Bycicle oder Bicycle fahren zu lernen; ich traure bereits jetzt bei dem Gedanken wieviel Ersparnisse an Fiakern und Omnibus-Fahrten mich das wieder kosten wird!
Herzlichst
 Richard
Grüßen Sie nach Ermessen, und wenn Sie die Comissionen irgendwie geniren, geben Sie sich keine Mühe, – es ist nicht wichtig.
R.
23 Juni 93 Ischl
|Soeben fällt mir ein: Gestern saß in der Theater-Loge ein Fräulein »Wreden«, mir »wolbekannt«, eine der 3 Schlafwagenconducteurstöchter wenn ich nicht irre, und P. H.s gewesene Herrin? Was ist mit ihr? Soll man sie besuchen, – ansprechen – ignoriren, weiß P. H. von ihrem hiesigen Aufenthalte, kommt er her?
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