|Herrn Doctor Richard Beer-Hofmann
für die Anempfehlung von
Quisisana meinen be
sten Dank! Ich fühle mich hier
sehr wohl, und habe überdies ein sehr
hüb
sches Parterrezi
mmer mit Ausblick aufs weite Meer, das
herrlich
ste Wetter (ke
nne keinen Ueberzieher mehr) und
sehr
sympathi
sche Ge
sellschaft (die malende
Schwester Rosenthal’s und die
Sophie Link,
seit 6 Wochen in
Berlin verheiratet). – Ich bin
mei
st im Freien, und pendle zwi
schen
Lovrana und
Voloska |hin u her. – Gearbeitet – wenig; i
mmerhin ein Stück der
Novellette. – Die »
Familie« durchgele
sen, merke, da
ss was fehlt, und bin nicht recht klar was.
Ich werde es auch jedenfalls in 2–3 Wochen vorle
sen, aber um Rathschläge er
suchen
mü
ssen. Keineswegs le
se ich, bevor wir Ihre
Novelle zu hören beko
mmen, was
hoffentlich kurz nach meiner Ankunft möglich
sein wird! –
– Ich denke nicht gern ans Fortrei
sen; die Ruhe hier thut mir ganz unbe
schreiblich
wohl; wäre ich mein eigner Herr,
so blieb’ ich zwei Monate da. We
nn man auch nicht
|arbeitet, – man hat die Empfindung, da
ss man es jeden Augenblick könnte, was fa
st
noch mehr werth ist. – Hüb
sch wär’s, we
nn wir das näch
ste
Frühjahr die ganze
Quisisana miethen könnten! – Ah, diese Luft – einfach entzückend! – Es i
st doch recht
traurig zu den »Mü
ssenden« zu gehören! –
Grüßen Sie
Loris und
Salten aufs allerherzlich
ste, desgleichen
Schwarzkopf, der mir doch zwei Zeilen über das Befinden seines
Bruders schreiben möchte; und grüßen Sie neb
stbei
jedermann, der die Freundlichkeit hat nach mir zu fragen. – Schade, da
ss
|Sie nicht auch da
sind! Hoffentlich find ich Sie aber
in ge
segneterer Sti
mmung als ich Sie verla
ssen!
Stets der Ihre
Arthur.
Abbazia5. 3. 93.
Sonntag. –