Arthur Schnitzler an Felix Salten, [14. 4. 1910?]

|lieber, ich weiss nun nicht, wann ich in den nächsten Tagen zu Ihnen kommen kann, u muss Sie nur etwas fragen: wie Ihre Sache mit der »Zeit« steht. Es hat mich nemlich |jemand, den ich nicht nennen darf, um meine Intervention für die Stellung eines Feuilleton Redacteurs ersucht, u ich habe vorläufg abgelehnt, da ich nicht weiss, ob Sie noch in Verhandlung |stehn etc. (Habe natürlich Ihren Namen nicht genannt.) Bitte sagen Sie mir ein Wort. Was fehlt Ihnen eigentlich?
herzlichst Ihr
 Arthur
Endlich hab ich die Villa
    Bildrechte © Wienbibliothek im Rathaus, Wien

    in … kommen] Schnitzler war am 15. 4. 1910 und am 21. 4. 1910 bei Salten.

    Sache mit der »Zeit] Salten blieb noch ziemlich genau ein weiteres Jahr bei der Zeit, bevor er entlassen wurde, siehe A. S.: Tagebuch, 23. 5. 1911.

    jemand] Sofern es sich um eine Person handelt, die am 14. 4. 1910 im Tagebuch genannt wird, könnten Leopold Andrian oder Anton Bettelheim gemeint sein.

    Endlich … Villa] Am 14. 4. 1910 hatte Schnitzler den Kaufvertrag für das bis dahin im Eigentum von Hedwig Bleibtreu-Römpler stehende Haus in der Sternwartestrasse 71 unterschrieben. Damit kann das undatierte Korrespondenzstück zeitlich nach vorne abgegrenzt werden. Da sich Salten und Schnitzler am Folgetag, dem 15. 4. 1910, bereits ausführlich sprachen, ist auch zeitlich nach hinten eine Grenze zu ziehen.