Richard Beer-Hofmann an Arthur Schnitzler, 3. 11. 1910

|3. November 1910
Lieber Arthur! Leo – den ich gestern sah, – bittet um Folgendes: Eine Frau Moller (etwas Snob), Schülerin von ihm, will einen Autorenabend zu Gunsten des Vereines »Mutterschutz« machen. Möchte dass Sie – gegen von Ihnen zu bestimmendes Honorar – lesen. Ausser Ihnen nur »würdige Entourage«. Salten soll principiell nichts dagegen haben. Im Kl. Musikvereinssaal. Leo frägt bei Ihnen an, um Ihnen – u Frau M. den Besuch eventuell zu ersparen. Er bittet mich Ihnen zu sagen, dass er gar nichts bei der Sache zu tun hat, Sie sich um seinetwillen nicht mehr |Freundlichkeit i. d. Absage (oder Annahme) auferlegen sollen, als Ihnen passt. Er hat nur Frau M. zugesagt Sie vorerst zu fragen, da im Falle Ihrer princip. Abgeneigtheit jede weitere Belästigung für Sie entfällt
Er erwartet – durch mich – von Ihnen nur ein »Ja« oder »Nein«; Mit Motivirungen sollen Sie Sich nicht mühen –
Bitte noch heute um Antwort. Herzlichst
Ihr
Richard
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