|Samstag
mein lieber Arthur
habe
Brahm das Original vorgewie
sen:
2975 Mark. Er bezahlt. Rei
se heute Abend, zunäch
st
Ravenna, dann
Umbrien. Hoffe ich finde Sie noch in
Wien oder nahe
Wien gegen
10ten July. Ich empfinde es
sehr schmerzlich wie
selten man
sich sieht. –
|Schicke Ihnen die
sen Brief der
Gräfin
Thun, ge
schrieben noch nachdem
sie mir
damals Adieu (für immer) ge
sagt hatte, weil es Sie wahr
scheinlich freuen wird, wie
herzlich
sie in einem
solchen Moment des letzten Überblicks Ihrer gedenkt.
Wenn
sie davon kommt – es
|scheint Hoffnung zu
sein –
trotzdem die Operation
sehr schwer war –
so be
suchen Sie
sie vielleicht im
Sanatorium, oder
schicken ihr
vielleicht die
Dämmerseelen, die
sie noch nicht kennt.
Adieu. Ich freue mich von Herzen auf den
Roman, das
Stück, auf alles was Sie machen.
|Denn ich habe noch nie eines Ihrer
Bücher ohne tiefe Mitfreude wieder in die Hand geno
mmen.
Adieu.
Ihr Hugo.
Ich habe mich sehr gefreut, Sie heute noch zu sehen. Nachdem Sie bei mir waren, bin
ich ins
Sanatorium gefahren. Es
scheint hier sehr voll zu sein, & ich habe ein
Schandloch auf die Gasse hinaus. –
Im besten Fall 4 Wochen hier zu sitzen ist eine abscheuliche Aussicht!
Leben Sie wohl! Sagen Sie Ihrer
Frau viel Liebes von mir & seien Sie herzlich
von mir gegrüsst!
|Danke noch für alle Ihre
Freundschaft! Ich habe auch für Sie immer sehr viel Freundschaft gehabt.
Möge es Ihnen gut gehen! Das wünscht Ihnen von Herzen
ChristThunSalm
Wenn Sie Dtr. Arthur Schnitzler sehen, dann bitte grüssen Sie ihn herzlich von
mir!