lieber Herr Conrad, ich habe das
Buch der Frau
Knorr Schmidt erhalten u mancherlei Blicke hinein gethan – der Arzt in mir regt
sich und
meint: man dürfe über dergleichen
Imanationen nicht
urtheilen, ehe man mehr über das betreffende Individium erfährt oder es wirklich als
ganzes kennen lernt. Als »Fall« wäre die Sache vielleicht intere
ssant.
Im übrigen: Können Sie sich talentlose Geister vorstellen? Oder Gespenster, die
abgestandene Witze machen? Wenn ich mich entschließen sollte, an einen Geist zu glauben, so müßte er sich schon die Mühe machen, ein Genie
zu sein. –
Herzliche Grüße.Ihr
ArthurSchnitzler