Mit meinem
Stück geht es
sonderbar. Ich hab in
Vahrn nochmals einen ganz
unbrauchbaren 3
ten Act gemacht, recht ver
schieden von
dem, den Sie in
Ischl ge
sehen haben, und doch
falsch. Eine
schlechte Art, die Men
schen und ihr Schick
sal anzu
sehen. Der Grundfehler
war, wie ich jetzt weiß, schon im
ersten↓zweiten↓ Act gelegen. Bin dann hier her gefahren. Wollte ganz
aufhören, mich ab
solut von dem Stoff losmachen. Das war ich aber auch nicht im
Stande. Habe wieder den 2
ten Act vorgeno
mmen. In die
ser weichen helleren Luft hier
|nimmt alles weichere Formen an;
ich arbeite wieder mit Freude, die Bekannt
schaft mit den umge
schmolzenen Figuren
kommt mir zu Hilfe und ich hoffe hier
sehr ra
sch weit zu kommen.
Brahm will ich in die
sen Tagen
schreiben. Es
liegt mir aus weitläufigen Gründen
sehr viel daran, da
ss das
Stück wenig
stens in einem der Theater noch in
die
sem Spieljahr drankommt.
Richards
Stück i
st in der Anlage wunder
schön und er arbeitet gar
nicht lang
sam, etwa 30–40 Ver
se
|im Tag.
Wie froh bin ich,
solche Men
schen zu haben
wie Sie und
Richard. Da
ss man trotzdem
so
vielfach oft
so traurig, oed und
starr
sein kann.
Ich bin vielleicht noch 14 Tage hier. Kommen Sie nicht
vorbei und lesen mir zur Ermuthigung was vor?