Mein lieber Hugo, meine Ab
sicht i
st,
Sonntag von hier fortzurei
sen; dann zu Bahn, Rad,
Wagen weiter, vielleicht ko
mm ich in die
Fusch, da
seh ich wohl noch Ihre
Eltern,
Donnerstag 21. ↓Bad↓ Gastein, Villa Wassing,
dort treffen mich Nachrichten bis 23. (Bei meiner
Mama).
↓(Also nicht offne Karte!)↓ – Da
nn schlängle ich mich allmählich nach
Salzburg – und weiteres hören Sie noch. – Die Zeit hier vergeht
leidlich, wenn auch nicht ganz nach meiner Laune; zum Familienleben,
|selb
st in mäßigem Umfang bin ich nicht geboren. Auch
sind
jetzt die Zu
stände durch die merkwürdige Vermengung von illegitimem und anerkanntem,
Ein
sicht und Halbheit, ganz unruhig.
Zum Arbeiten bin ich gar nicht geko
mmen; mit einer
sehr
lebhaften Sehn
sucht ruft es mich zu meinem neuen
Stück – und doch werd ich vorher wahr
scheinlich was anderes
schreiben. Die alte Skizze vom »
Sohn«
(Muttermörder) ge
staltet
sich in mir zu irgendwas aus, was beinah
|ein
Roman sein könnte. – Da
ss ich von
Wien fort bin, i
st mir recht; da
ss es von hier aus bald weiter
geht, nicht minder. Das Radeln macht mir Freude.
Warum
schreiben Sie mir in Ihrem letzten
↓(vom
12.)↓ nicht, wie’s Ihnen geht? Das hoff ich, wenn auch nur mit
ein paar Zeilen, in
Gastein zu erfahren.
Richard schrieb mir kurz, ohne be
sti
mmte Zu
sage, nicht wohlgelaunt.
Lassen Sie uns auf ein schönes Wiedersehen hoffen. Von Herzen Ihr
Arthur