Arthur Schnitzler an Georg Brandes, 25. 4. 1896

|Sehr verehrter Herr,

Ihr freundlicher Brief hat mich aufs höchste erfreut. Ich habe das Buch nur einigen persönlichen Bekannten gegeben – und ich darf mir wohl gestatten, Ihrer Bemerkung, daß ich »in meinem Erfolg« Ihrer vergessen habe, als Scherz aufzufassen. |Oder halten Sie mich für sstupid, dass der Zufall eines Erfolges mich in meiner Stellung zu Menschen, die ich bewundere, verändern könnte? So nehme ich also jene Bemerkung lieber als eine liebenswürdige Aufforderung, auf die ich stolz bin, und bitte Sie um die Ehre, auch dieses verspätete Exemplar gütigst entgegen zu nehmen.
|In der Hoffnung, Ihnen doch auch einmal persönlich begegnen zu dürfen, bleibe ich mit verbindlichsten Grüßen Ihr dankbar ergebner
ArthurSchnitzler
Wien 25. 4. 96.
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