lieber Richard und Arthur!
Ich brauch Euch wohl nicht zu
sagen, wie ich mich freue, da
ss endlich einmal ein paar
von den graciö
sen Schatten aus dem
Anatolbuch
bei Sommer
sonne und Lampenlicht lebendig werden
sollen. Ich käme hin, wäre ich nicht
gerade beim zaghaften Anfang einer Erholung meines etwas in Unordnung gerathenen
sog.
Nerven
sy
stems.
Es thut mir merkwürdig wohl, ohne Kaffeehaus, ohne Ge
selligkeit, ohne etwas das
treibt oder bindet,
so vor mich hin zu dämmern,
|in
lauen Bädern beinahe einzu
schlafen und
Shakespeare’sche Comödien zu le
sen,
während kleine Katzen in der Sonne mit einem Knäuel Wolle
spielen. Am lieb
sten war
mir, Ihr möchtet am
m↓M↓orgen drauf telegrafieren; jedenfalls
schickt mir, was Ihr an
sonsti localen und
son
stigen Recen
sionen bekommt,
wenig
stens zum An
sehen hierher; ich
schicke Euch doch auch immer alles von mir.
»
Gestern« hab ich nicht mit; wenn Richard es
braucht, soll er an
Manz (
Kohlmarkt)
|telegrafieren.
Ich trö
ste mich am
Goethe–
Schiller'
schen
Briefwechsel über un
sere
mannigfache
mangelhafte Berühmtheit (
Goethe mit
46 Jahren in
Karlsbad wird mit
Klinger verwech
selt) und habe Euch
sehr gern.