Wir haben die
Erzählung, die Sie uns freundlichſt eingeſandt, mit dem lebhafteſten Intereſſe geleſen. Wir finden die Idee Ihrer
Arbeit originell und feſſelnd, die Durchführung recht gewandt; überhaupt ſcheint ſie uns zu einem neuen Genre zu gehören, das verdient kultiviert zu werden.
Wir ſind freilich auch mit einigem in Ihrer
Arbeit nicht
*einverſtanden. Wir meinen, es dürfe nicht, wie das geſchieht, der Leſer bis zum Schluſſe im Unklaren gelaſſen werden, ob er einen Wahnſinnigen oder einen Phantaſten vor ſich hat. Wir glauben, es würde der
Erzählung entſchieden zum Vortheil gereichen, wenn das erzählende »Ich« als Mediziner hingeſtellt würde, der ſich über das Benehmen ſeines Freundes im Verlaufe der Entwicklung ziemlich entſchieden vom mediziniſchen Standpunkt ausſpräche; er braucht ihn ja nicht geradezu als irrſinnig zu erklären, aber er kann doch hier und da auf die flüſſige Grenze zwiſchen Wahnſinn und dichteriſchem Talent hinweiſen und ausdrücken, daß
*der Fall ſeines Freundes in dieſes Grenzgebiet gehöre. Mit einem Worte: die Erzählung ſoll einen Stich ins Medizini
che bekommen.
Wenn Sie, hochgeehrter Herr, ſich freundlichſt bereit finden, eine Änderung Ihrer
Arbeit in dieſem Sinne vorzunehmen, ſo ſind wir mit vielem Vergnügen bereit, dieſelbe in unſerem
Blatte zu veröffentlichen.