Ich bemühe mich, meinem
Tage-Buch einen leichten
österreichischen Anstrich zu geben. Sie würden mir eine sehr grosse Freude machen und mich zu grossem Dank verpflichten, wenn Sie mir für eine der nächsten Nummern des
Tage-BuchES einen Beitrag schicken würden. Gäbe es nicht in einer Ihrer Mappen irgendwo eine kleine Novelle, die Sie mir überlassen könnten? Ich würde mich, da sich das
Tage-Buch ja jetzt durchgesetzt hat, zu dem höchsten Honorar entschliessen, das ich aufbringen kann. Aber selbst wenn Sie mir diese Bitte abschlagen müssen – ich hoffe, dass es nicht geschehen muss –, weiss ich aus den Veröffentlichungen
in der
Frankfurter Zeitung, dass Sie eine grosse Mappe mit Reflexionen haben. Ich bitte Sie sehr, öffnen Sie diese Mappe und schicken Sie mir einige Seiten daraus, die ich im
Tage-Buch veröffentlichen kann. Ich weiss, dass Sie viele solche Bitten abschlagen, dennoch glaube ich, dass Sie mir in mein
Berliner Exil diesmal keine Absage schicken werden.
Ich bin mit dankbaren Grüssen
Ihr sehr ergebener
Stefan Großmann