es ist mir traurig, Sie immer nur wie einen Schatten von weitem zu sehen oder ein paar Worte miteinander zu wechseln. Ich möchte so gerne wieder einmal eine Stunde im Freien mit Ihnen herumgehen – geht es nicht? Ich denke oft und herzlich an Sie, Sie sind doch ein Stück von meinem Leben. Ob man die Lebensdinge im Gespräch berührt oder nicht – sie sind einmal da, und müssen irgendwie getragen werden, und von den Freunden mitgetragen werden.
Könnten Sie nicht sich entschließen in der Osterwoche doch einmal für das Mittagessen und ein paar Nachmittagsstunden nach
Rodaun zu ko
mmen? Sie führen etwa vormittag übern
Gürtel herüber bis
Mauer (keine 1¼ Stunden) gingen übern
Maurer Berg zu uns – und beträten nach so viel Jahren das
Haus wieder in dem ich nun 20 Jahre wohne und um das ich – um es weiter behalten zu können – jetzt einen harten Kampf kämpfe, weil ja eben eine allgemeine Schwierigkeit und misère auch jedes einzelne Individuum in irgend einem Punkt ergreift, wie ein um sich fressendes Feuer.
Wenn das nicht geht, so ko
mmen Sie doch Freitag
vormittag, etwa um 10 oder ½ 11 zu mir in die
Stallburggasse. – Aber das ist weniger! – Bitte schicken Sie ein telegram, ob Sie ko
mmen.