Gestern habe ich also Ihren
Bruder gesprochen und ihm erklärt, dass Sie meiner Ueberzeugung nach die Anstalt gerade so gut noch in dieser Woche als später verlassen könnten, da ja die Möglichkeit, dass Sie sich in vollkommener Freiheit dem Alkohol wieder allzu sehr ergeben, in drei oder vier Wochen keine wesentlich geringere sein dürfte als heute oder morgen. Er scheint nun auch durchaus geneigt Sie schon in wenigen Tagen aus dem
Sanatorium zu nehmen, möchte aber gern, was auch ich sehr vernünftig finde, dass Sie wenigstens die erste Zeit auf dem
Semmering noch nicht in einem Hotel, sondern eventuell im
Kurhaus bei Dr.
Hansy zubrächten. Sollte das aber nicht durchführbar sein, so wäre er wohl auch mit dem Vorschlag einverstanden, den Sie mir selbst gemacht haben: für die ersten Tage den Ihnen sympathischen
Wärter auf den
Semmering mitzunehmen so dass doch ein gewisser Uebergang, der auch Ihren jetzigen Aerzten wünschenswert erscheinen dürfte, von der Anstaltsbehandlung zum Leben in vollkommener Freiheit geschaffen würde. Ihr
Bruder ist es nun einmal, der die volle Verantwortung für Sie übernehmen muss. In seinem Interesse liegt es gewiss nicht, dass Sie noch länger in der Anstalt verbleiben; wenn nun gewisse eher formelle Forderungen noch erfüllt werden müssen, so verlieren Sie doch darüber nicht die Geduld; es handelt sich ganz bestimmt nur mehr um wenige Tage. Brauchen Sie noch weiterhin meine Intervention eventuell bei Herrn Primarius
Richter, so stehe ich Ihnen ganz zur Verfügung.