Robert Adam an Arthur Schnitzler, 2. 4. 1913



*Ziſtersdorf, am 2. April 1913.

Hochverehrter Herr Doktor!

Das freundliche Intereſſe, das Sie seinerzeit meiner Komödie Die Geſchichte des Alî ibn Bekkâr mit Schams an-Nahâr und vor zwei Jahren dem Manuſkript der Komödie: Neidhard entgegenbrachten, ermutigt mich, hochverehrter Herr Doktor, neuerlich mit einer Bitte an Sie heranzutreten.
Ich habe in meiner ländlichen Abgeſchiedenheit kürzlich eine dramatiſche Studie zum Abſchluß gebracht, die ich Fatme nennen will. Es ſind vier Proſa-Akte von nicht allzu großem Umfange.
*Darf ich mir erlauben, hochverehrter Herr Doktor, Ihnen das Manuſkript, ſobald die Schreibmaſchinenabſchrift fertiggeſtellt iſt, einzuſenden?
Ich weiß, daß ich Ihre Güte und Zeit in unbilligem Maße in Anſpruch nehme; aber Sie waren bisher der Einzige, der ſich meiner annahm, und ich ſetze meine ganze Hoffnung in Ihre Güte.
Mit den ergebenſten Grüßen
Ihr
Robert Adam
(Bezirksrichter Dr Robert Adam
Pollak, Ziſtersdorf N. Ö.)
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