die Verhältnisse nähern sich sehr allmälig dem soi disant
Normalen. Die Wohnung ist desinfizirt,
Olga schon viel außer Bett;
Heini noch nicht zu Haus; aber ich treffe ihn zuweilen. –
In etwa 10 Tagen wollen wir auf den
Semmering (jetzt, heißt es, ist Influenza oben) und etwa 8 Tage oder länger, mit
Heini oben bleiben – da
nn erst oeffnen sich wieder unseres Hauses Pforten.
Vielleicht sieht man sich vorher schon in neutralem Gebiet –? Ich möchte gern näheres über Sie, von Ihnen wissen, von andern, selbst we
nn die andern
Richards sind, erfährt man doch nicht genug.
Mit edler Geste schuppsen Sie mir den
Grillparzerpreis wieder zurück – i
mmerhin bin ich froh, dass ich ihn direct bekommen hab – es vereinfacht die Einkassirung. Mit »
Interviewern« soll man natürlich nie sprechen (we
nn man ihnen nicht dictirt, wie es andere thun) ja man soll sie nicht empfangen, was aber schwer ist, wenn sie hinter einem Stubenmädl die öffnet, direct ins Zimmer stürzen, ohne Meldung abzuwarten, – oder man soll sie hinauswerfen – was auch wieder schwer ist, we
nn man nicht weiss, wer sie sind und sie plötzlich aus heiterm oder vielmehr bewölktem Himmel einem Glückwünsche zu unvermutet erschienenen fünftausend Kronen (nebst Ehre, Auszeichnung u Lorbeer) zu Füßen legen. Übrigens werd ich Ihnen nächstens noch etwas Komisches vom Vormittag des 15. Januar erzählen.
Zur Arbeit fühl ich mich schon sehr bereit; an Tagen, da man innerlich u äußerlich allerlei ordnen konnte, und selbst an Einfällen hat es nicht gefehlt.
Wie gehts Ihnen Allen?
Olga ist über die prachtvolle Schale sehr froh. Ich hab sie
ihr erst im desinfizirten Raum übergeben.
Wir grüßen Euch! Laßt was hören!
Arthur