Danke ſchön für Deinen Brief. Ich möchte nicht, daß Du falſch deuteſt, was ich über
Reinhardts Verhältnis zu Deinen Werken ſchrieb. Er bemüht ſich ſehr, ihnen gerecht zu ſein, aber ich habe immer das Gefühl, daß ihm das innere Verſtehen dafür fehlt; und es ist ſchon ſehr bös, wenn einer ſich erſt bemühen muß. Aber am guten Willen fehlts ihm ſicher nicht. Nur daß dieſer dabei leider ſchließlich gar nichts nützt. – Der
Ritſcher müßte geſagt werden, daß ſie Anfang Mai oder im September hier ſein ſoll. Die
Mildenburg *hat eine merkwürdige Macht über ſie, ſodaß ſie nicht blos aus ihr heraus holen, ſondern ſogar bis zu einem gewiſſen Grad in ſie hinein pumpen kann. Ihr würde ich das Darſtelleriſche ganz überlaſſen, ohne ſelbſt dreinzureden; bei zweien kommt nichts heraus. Ich aber würde mit großer Paſſion den
Strakoſch machen und dem Mädel den Rhythmus der Verſe ein
↑tb↓läuen, wovon ich aus Erfahrung weiß, daß ichs kann. Wenn es ſchließlich trotzdem ſcheußlich wird, können wir nichts
*dafür.
Garantieren könnte ich für die
Höflich ja auch nicht, die freilich einen vagen Schimmer von Seele oder Poeſie oder wie man das nennt für die Rolle hätte, den das Chaotiſche, das die
Ritſcher ſehr ſtark hat, vielleicht nicht völlig erſetzen kann.
Ich ſelbſt habe vor Anſteckungen gar keine Furcht, muß aber auf meine
Frauen Rückſicht nehmen, hoffe jedoch, da ich früheſtens erſt am 15. Januar zu
Reinhardt zurückkehre, daß Deine
*liebe
Frau, der ich das Allerbeſte wünſche,
↑n↓och vorher ſo weit
ſ e×h× ſein wird, daß ich zu Euch kann, was ich Dich bitte, mich gleich wiſſen zu laſſen.
Herzlichſt
mit den wärmſten Weihnachtswünſchen
Dein
H