Richard Beer-Hofmann an Arthur Schnitzler, [27. 9. 1907]

    • Wie das Schicksal es auch füge, –
    • Alfred kann nichts mehr passieren!
    • Wahrheit mischt er hold mit Lüge –
    • Schreibt Kritik mit Hintertüren.

    • Vorn ist’s eine Ruhmespforte
    • Hinten wirds ein Hochgericht,
    • Rückversichert sind die Worte –
    • Alles sagt er – und sagt’s nicht!

    • Wird es eine Ehrenkette?
    • Flicht er Ihnen einen Strick?
    • Selber weiss er’s nicht – ich wette –
    • Dieser Janus der Kritik.

    • Doch im ganzen, ungefährlich
    • wird die Sache – wie mir scheint –
    • Danken Sie ihm nur so ehrlich,
    • Als er’s selbst mit Ihnen meint.

    • Alfreds Lob, und Alfreds Tadel
    • Rührt Sie ja nicht! – Gott sei Dank!
    • – Doch – welch hoher Seelenadel,
    • Spricht aus Alfreds Lotterbank!
R. B-H.

    Schreibt Kritik] In seinem Feuilleton Arthur Schnitzler (Neue Freie Presse, Nr. 15467, 22. 9. 1907, S. 1–2.) schreibt Alfred von Berger, Schnitzlers ganzes Werk bestehe nur aus drei Dingen, Sex, Tod und (Schau-)Spiel.