Lieber Arthur! Ihre Karte vom 19. erhalte ich heute nachgeschickt – nach
Villach, wo ich bis heute Früh war. Wir sind am 20. von
Wien weg, haben
Veldes angesehen, dann doch aber hier – bei
Wahliss – Wohnung geno
mmen. Wollen hier acht Tage ungefähr bleiben, wenn uns kühles Wetter nicht vorher südlich treibt. Dann – bei schönem Wetter über ein Stück der
Dolomitenstrasse nach
Bozen – schliesslich
Lido, bei kühlem Wetter direkt an den
Lido! I
mmerhin ist ziemliche Wahrscheinlichkeit vorhanden dass wir zwischen 2 – und 5 September in
Bozen oder
Bozens Nähe sind.
Wenn Sie getreulich Ihren Aufenthalt mir melden, eventuell auch mir sagen wohin ich restante Briefe oder Telegramme richten soll, können wir uns vielleicht doch treffen – was sehr schön wäre.
Wenn Sie
Goldmann sehen, sagen Sie ihm, bitte, dass ich ihm sehr für seine lieben Zeilen danke, dass ich ihm als
Mamroth starb
, nicht schrieb, weil ich um diese Zeit den Kopf mit der beabsichtigten Operation an
Papa – die dann unterblieb – voll hatte, und ruhigere Tage abwarten wollte um ihm zu schreiben. Ich will mich aber nie mehr selbst auf »ruhige« oder »ruhigere« Tage vertrösten, ich entdecke – vielleicht ein bischen zu spät – daß es keine giebt, – nie giebt, für Leute wie ich bin, zumindest nicht.
Geht
Goldmann mit Ihnen dann sagen Sie mir wie lange er
mit Ihnen bleibt, vielleicht kann ich es (wenn es sich nur um 1–2 Tage handelt) so einrichten, daß ich ihn noch treffe. Geht er aber
Wienwärts, so liegen wir an seiner Route und erwarten ein Telegra
mm »
Wahliss –
Velden« wann er hieher ko
mmmt. Alles Herzliche Ihnen und Frau
Olga.