lieber Richard, ich habe erwartet, eine Nachricht von Ihnen zu beko
mmen, we
nn Sie irgendwo gelandet sind, und da ich nicht weiss, ob Sie schon, noch, überhaupt am
Lido sind und in welchem Hotel, richte ich diese Zeilen an Ihre
Rodauner Adresse. Der Brief an
Mir. Horwitz ist längst besorgt, übrigens ko
mmt Adressatin morgen hier an (mit dem
Roland von
Berlin, was kein Liebhaber, sondern ein Cabaret ist). Ob und wann ich in diesem Herbst noch wegkomme, ist ungewiss, da ich wahrscheinlich sehr bald
Burgtheaterproben haben dürfte. (Sie haben wohl gelesen; näheres mündlich, die Sache ist mir höchst angenehm;
Schl. hatte sich über
Brahm an mich gewandt.) Auch mit dem zweiten
Stück, das zur Zeit der Vorlesung im 3. Akt noch höchst unsicher war, bin ich jetzt glaub ich leidlich fertig – oder ka
nn nur ni
mmer weiter, was aufs gleiche herausko
mmt. – Wahrscheinlich kriegt auch das zweite der
Brahm; mit
Reinhardt und den Seinen ist einfach nicht zu verhandeln. Sie depeschiren einem von Briefen, die auf dem Wege sind – und die nie geschrieben wurden – und das ist noch nicht das ärgste. Auch darüber mündlich. –
Sagen Sie mir doch ein Wort, wo Sie sind, wie lang Sie bleiben, wann Sie kommen, wie es
Paula geht und den
Kindern –
Wir spielen täglich Tennis, und bald hoff ich wieder in ein geordnetes Arbeiten zu gerathen.
Olga, die Sie alle herzlich grüßt, ist sehr wohl,
Heinrich desgleichen – schreiben Sie bitte!