das Befinden meiner armen
Mutter hat einen Punkt erreicht wo – ohne daſs vielleicht eine acute Gefahr vorliegt, wenigſtens weiß ich darüber nichts beſti
m̅tes – die Combination von eingeſtellten Functionen der Gedärme, von unaufhörlichen Schmerzen und von einer kaum glaublichen Nerven
*ſchwäche die zu fortwährenden Üblichkeiten führt – 12–15mal Brechanfälle im Tag – die Exiſtenz buchſtäblich
unerträglich macht, nicht nur für ſie, ſondern auch für meinen armen
Papa, den
Mamas verzweifelte nervöſe Angſt buchſtäblich nicht aus dem Zimmer läſst, mit Ausnahme der Bureauſtunden.
Ich ſage mir jetzt: es muſs
*etwas geſchehen, es iſt nicht möglich, ſo das Leben von 2 alternden Menſchen hinzufriſten, mit gelegentlichen Beſuchen von Ärzten, und täglichem Besuch eines
Hausarztes, der am Rand der Verzweiflung über das alles iſt.
Nun denke ich, daſs Sie vielleicht von Ihrem
Bruder zum Teil über
Mama orientiert ſind, wenn aber auch nicht, bitte
*beſuchen Sie mit mir einmal meine
Mutter auf eine Stunde, ich meine es nicht im ärztlichen Sinn, ſondern mehr menſchlich, pſychiſch, ihr thut ſchon abſolut noth, daſs ein neuer Menſch – (ſie hat Sie ſehr gern) zu ihr ſympathiſch und aufmunternd ſpricht, vielleicht können Sie ihr etwas rathen, nicht ſpeciell, ſondern allgemein ihr furchtbares Nervenbefinden betreffend.
Sie machen alles lieber an Vormittagen ab, alſo wollen Sie Samstag gegen 11
h oder 11½ in die
Saleſianergaſſe ko
m̅en?
Ich würde Sie dort erwarten. Nur wenn Sie nicht können und lieber Sonntag oder Montag wählen, brauchen Sie mir zu antworten, dann *aber telegraphiſch, bitte.