Mich berührt natürlich der
Fichtner am meiſten, in welchem ich unheimlich viel von mir finde (meine Sachen ließen sich kritiſch gar nicht beſſer bezeichnen als damit daß ich mich leider auch in ihnen ſozusagen nur vorübergehend aufhielt). Ich verſtehe auch das
[Ver]hältnis
Julian – Wegrath, ebenſo das
Julian – Felix ſo gut, während ich mir das
Sala – Johanna nicht ganz erklären und mich darin nicht zurechtfinden kann. Außerdem miſcht ſich jetzt bei mir Perſönliches in alles, ſo die Neugierde, die mich plagt, ob
Sala nicht vollkommen meinen Herzzuſtand hat und wie der Arzt dann
denn doch ſeinen Tod faſt auf den Tag zu wiſſen glauben kann – was ſehr albern von mir iſt.
*Kritiſch möcht ich ſagen: Daß in dem
Stück viel mehr angeſchlagen und aufgeregt als zuletzt ausgelöſt wird, was ich weniger problematiſch als muſikaliſch meine. Für mein Gefühl iſt das
Stück aus, bevor es ſeine Stimmungsmotive naturgemäß hat aus- und ablaufen laſſen.
Prachtvoll find ich den
Cassian und bedaure nur, daß die blöden
Deutſchen für ſolchen argloſen und rein ſinnlichen und darum künſtleriſch reinen Humor nun einmal keine Organe habe[n].
Da ich mich ſehr ſchlecht fühle, iſt es möglich, daß ich ſchon ſehr bald hier weggehe, vielleicht nach
Abbazia. Jedenfalls lockt mich der Gedanke, Dich im April in
Taormina zu finden, ſehr. Hoffentlich.
Grüß Deine
Frau,
Brahm, den ſtark von
Reinhardt bekümmerten
Trebitſch und – ich wär ſehr froh, wenn der »
einſame Weg« ein großer Erfolg würde!