Richard Beer-Hofmann an Arthur Schnitzler, 18. 1. 1903

Rodaun 18/1 1903

Lieber Arthur! Vielen Dank für Ihren Antrag. Ich kann mich aber nicht entschließen »Bern« in unsere Familie aufzunehmen. Abgesehen vom Großfolio-Format würde ich – wenn – nur einen ganz jungen Hund wieder nehmen damit er an die Kinder, und sie an ihn sich gewöhnen, und ich sein Inneres von seinen ersten Lebenswochen an bilden kann. Jedenfalls werde ich ihm aber demnächst einen Besuch abstatten. Um Salzburg beneide ich Sie natürlich. Ich arbeite (ja!) und Hugo ist mit dem Flohtheater beschäftigt – bestehend aus Ihren – Schwarzkopfs etc. Flöhen die ihm ins Ohr gesetzt wurden. Vielleicht sehe ich Sie Samstag (24) Nachm. (Akad. Verein). Nochmals Dank und herzliche Grüße – auch an Mutter und Kind.
Ihr
Richard
Hallein erhalten
    Erwähnte Personen: Richard Beer-HofmannArthur SchnitzlerHugo von HofmannsthalGustav SchwarzkopfOlga SchnitzlerHeinrich SchnitzlerErwähnte Werke: Johann Wolfgang von Goethe: Elpenor. Trauerspiel (1806) — Erwähnte Orte: RodaunSalzburgTheater an der WienWienHalleinErwähnte Institutionen: Akademischer Verein für Kunst und Literatur

    Bern] den Bernhardinerhund

    Samstag (24) Nachm. (Akad. Verein)] Der Akademische Verein für Kunst und Literatur veranstaltete im Theater an der Wien die erste Wiener Inszenierung von Elpenor. Schnitzler dürfte nicht teilgenommen haben. Im Original steht der »Akad. Verein« in eckigen Klammern.

    Hallein erhalten] Arthur Schnitzler und Olga Gussmann an Richard Beer-Hofmann, 16. 1. 1903