Mit unendlicher Mühe habe ich Ihre freundlichen Zeilen dechiffrirt. Ich schäme mich ein bischen mich so als Stammbuchsdame Ihnen präsentirt zu haben; aber Sie nehmen die Aufgabe zu feierlich. Sie brauchen nicht Ihre Bücher zu verschreiben, auch nicht geistreicher zu sein als wie Sie jeden Tag ohne Anstrengung sind. In meinem Album finden sich so spirituelle Sachen, wie »Willkommen noch einmal«! und ähnliches. Für eine beliebige Zeile bin ich dankbar. Es würde mir schwer fallen Ihnen zu sagen, welches von Ihren Büchern mir am besten gefällt. –In jedem findet sich so viel Schönes.
Diese Abschrift wurde noch nicht ausreichend mit dem Original
abgeglichen. Sie sollte derzeit nicht – oder nur durch eigenen Abgleich
mit dem Faksimile, falls vorliegend – als Zitatvorlage dienen.
Edith Brandes an Arthur Schnitzler, 15. 7. 1901
Versand:
15. 7. 1901 Brandes, Edith Skodsborg
Empfangen:
Schnitzler, Arthur
TEXTZEUGE 1
Signatur
GB, Cambridge, University Library, Schnitzler, B 17
Beschreibung
Brief, 1 Blatt (Briefpapier mit aufgedruckten Tauben), 3 Seiten
Handschrift
schwarze Tinte, lateinische Kurrentschrift
Zufügungen
Ordnung
mit Bleistift von unbekannter Hand
nummeriert: »27«
TEXTZEUGE 2
Signatur
D, Marbach am Neckar, Deutsches Literaturarchiv, A:Schnitzler, HS.NZ85.1.2595
Beschreibung
1 Blatt, 1 Seite, maschinelle Abschrift,
DRUCK 1
Georg Brandes, Arthur Schnitzler: Ein Briefwechsel. Hg. Kurt Bergel. Bern: Francke 1956, S. 90.