Arthur Schnitzler an Hugo von Hofmannsthal, 27. 7. 1899



mein lieber Hugo; etwa am 5. Auguſt ſoll von Toblach aus die Fußtour angetreten werden, Richard, (der bis dahin mit der Novelle fertig iſt und der neulich, in viel beſſrer Stig als ich vermuthet, hier war, und den ich Sotag am Millstätterſee sehe), Wassermann, ich, (am End auch Rob. Hirſchfeld und we er ſich dazu entſchließt Gustav Schwk.); südtiroliche Päſſe, Ende etwa 15. Auguſt in Trient, resp. Bozen. Zweite *Hälfte Auguſt verbring ich in Iſchl. ISo käme dann, wie es ja auch Ihnen lieb wäre, unſere thüringiſche Radpartie Anfang September. Bleiben wir aber dabei, wenns möglich.
– Ich habe zu arbeiten begonnen; das Stück; es war doch weiter als ich gedacht, und wenn ich auch auf der Reiſe arbeiten kann, bin ich im Herbſt am Ende *fertig. Manchmal ſcheints mir dſs es was werden könnte – oft aber bin ich wie vor den Kopf geſchlagen. Das Gefühl hab ich halt noch immer, dſs ich nicht weiß – für wen eigentlich –?
– Schreiben Sie mir gleich ein Wort nach Toblach, Südbahnhotel. Wo werden Sie in der 2. Hälfte Auguſt ſein? Und was Ihr Stück anlangt, ſo darf *man ja da wirklich ſagen: »Glück auf –«?
Das Bad hier war prächtig; nun freu ich mich aber, dſs ich wieder woanders hinkomme. Waſſerm. ſchreibt ſeinen Roman ab. –
– In Tobl. bin ich noch mit Mama u Schweſter.
Herzlichſt Ihr
Arth
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