mein lieber Hugo, es ist jetzt so grau und kühl und feucht, und ich bin so verschnupft und habe eine ganz geschwollene Nase, dss wohl an eine
Hinterbrühlerreise kaum zu denken ist, vielmehr vermute ich Sie ko
mmen früher nach
Wien. Viele Grüße hab ich Ihnen von
Brahm,
Harden und der
Dumont zu bringen. Die Leute spüren doch ungefähr, wer Sie sind. Man freut sich auf Ihr Wiederko
mmen, auf Ihr neues
Stück, – mir scheint, im Jänner sind einige Abende für Sie frei; (von den künftigen Monaten ganz zu geschweigen.)
Über meinen
Berl. Aufenthalt mündlich. Der Erfolg nach dem
3. Akt war überraschend stark. Während des
Akts hatte ich die Empfindung, das
Stück ist hin. Da kamen die letzten paar Scenen, die wirkten unmittelbar und sind ja wirklich aller Ehren wert. Aber aus welchen Tiefen steigen sie empor! –
– Im übrigen wird sich das
Stück nicht lang halten; schon die 3. Vorstellung war schwach besucht.
– Von meinen 3
Einaktern hat dem
Br. der
gefärbte Vogel (wie es scheint weitaus) am besten gefallen.
Aufführung wahrscheinlich Februar mit Kainz.