Lieber Richard, beiliegend mein Interpunktionsgefühl. Im wesentlichen liegt ja nicht viel dran.
Hugo ist in der
Brühl, ich wollte gestern zu ihm; aber es regnete. Am Tag meiner Abfahrt hatte ich Regen bis
Wr. Neustadt – dann war es schön und blieb so bis gestern. Meine Sommerpläne sind verpfuscht. Man lässt
sie nicht mit mir reisen, so wird ein enervirendes Hin und Her herauskommen. Ich bleibe vor allem einmal bis Mitte Juli in
Wien; bin dann ein paar Tage mit
ihr und ihrer
Schwester sowie
Schwager in
Gr. zusammen – wohin ich vom 20.–27. Juli gehe, weiss ich nicht. (Wollen Sie irgendwo mit mir zusammen sein? Aber nicht in
Steindorf) Dann per Rad mit
ihr und den
Ihren nach
Tegernsee. – Von dort verschwind ich sofort; – wahrscheinlich in die Schweiz. Da werd ich eine Zeitlang mit der
Mama zusammen sein. (
Vierwaldstädtersee). Die letzte Augustwoche wahrscheinlich in
Tegernsee – dann in den ersten Septembertagen wenns geht, durchs
Ampezzo per Rad nach
Venedig. –
Im übrigen arbeite ich und fühl mich aus den bekannten Ursachen nicht wohl. – (Milder Ausdruck.)
Brief und Carton hab ich erhalten, danke sehr. Wie gehts Ihnen? Machen Sie was?
Paul G. hat Recht, sag ich Ihnen! –
Gustav Schw. und
Leo V. werden sicher Ihre Grüsse erwidern, sobald ich sie ihnen ausgerichtet habe. – Das gleiche nehm ich von
Paula, ja beinah von
Mirjam an. Sie wird einmal sehr gerührt sein, wenn sie als alte Frau ihrer Enkelin das
Gedicht vom Urgrosspapa vorlesen wird. Und auch Ihrer Urenkelin werden vielleicht Thränen ins Auge kommen. Auf Wiedersehen, womöglich noch vorher.