Lieber Hugo, morgen früh will ich auf den
Semmering fahren, dann
per Rad zum
Richard, wo ich wohl Dinſtag ſein werde. Wahrſcheinlich fahr ich allein;
Kramer ſcheint
*unverläßlich. Daſs Sie
Kerr nicht kennen gelernt haben, iſt ſchade; im Anfang befangen und etwas unſicher findet er ſich bald bei einigem Entgegenko
m̅en und wirkt durch ſeinen Verſtand, ſeine Sympathie und mannigfache
*günſtige Intentionen höchſt erfreulich. –
Es geht mir mit der Sti
m̅ung nun etwas beſſer; es iſt doch ſehr ſonderbar, wie auch
ganz feſtſtehende ihrem Weſen nach unveränderliche ſeeliſche Laſten an Schwere gewinnen und verlieren können. – Ich möchte auch in
Kärnthen *ein bischen arbeiten. Sie können mir jedenfalls nach
Steindorf zu
R. ſchreiben; obzwar ich nicht glaube, dſs ich dort bleibe.
Brahm läßt Sie vielmals grüßen; er hofft Sie werden noch oft Gelegenhei
t haben ſich am
Dtſch Theater wohl zu fühlen.