Arthur Schnitzler an Richard Beer-Hofmann, 23. 6. 1897



*Herrn Dr. Rich. Beer-Hofmann

*23. 6. 97.
Lieber Richard. In den letzten Tagen war ich vielfach beſchäftigt und beunruhigt; Wohnung ſuchen für »ſpäter«, und die inconnue (Sie wiſſen ja wer das iſt) – ich hab Ihnen manchmal ſchreiben wollen, litt aber an »Überfülle des Stoffes«. Laſſe mir alles aufs mündliche. Daſs Ihr letzter Brief ſehr ſchön *war, wiſſen Sie ja ſelbſt; es iſt recht ſchmachvoll dſs ich mir überlegen mußte, ob ich das ſagen ſoll. Ich mein übrigens Ihren vorletzten. Ihr letzter iſt heut gekoen.
Alles ſoll beſorgt werden, ſelbſt dasjenige, womit Sie der Vorſehung in die Speichen fallen wollen, u. womit ich nicht das Vogel*futter meine.
Ich komme Samſtag, vielleicht schon Samſtag früh an. Bitte, we’s Ihnen nicht unbequem, beſtellen Sie mir (nicht für meine Mama, die ſpäter kot) das Zimmer; iſt’s Ihnen unbequem, ſo ſchreiben Sie dem Petter eine *Karte. – Ich ſage nichts näheres über das Zimmer, Sie haben die ganze Verantwortung.
Schwkopf noch nicht entſchieden, ſchreiben Sie ihm zuredend.
Ich freue mich ſehr auf Sie, beinah ſehn’ ich mich.
Herzlich Ihr
Arthur
    Bildrechte © Beinecke Rare Book and Manuscript Library, Yale

    später] Marie Reinhard und er erwarteten ein gemeinsames Kind.