Ihren so
gemeinschaftlichen Brief hab ich in
Berlin beko
mmen und hab mich sehr darüber gefreut. Sind Sie noch in
Altaussee? Jedenfalls sende ich Ihnen dahin meine herzlichsten Grüße und hoffe Sie bald in
Wien zu sehn. Ich war in
Berlin 4 Tage; das bis zur Unkenntlichkeit umgearbeitete
Stück hab ich dem
Brahm vorgelesen, der es, nicht ohne ausgesprochenes Vergnügen, gleich angeno
mmen hat. Er wollte es schon im September aufführen, wogegen ich mich wehre; wohl mit Erfolg. –
Auch in
München war ich 2 Tage, und seit Samstag Früh
bin ich wieder zu Hause, wo ich eben einen der wildesten Schnupfen durchlebe. So kann ich nicht mit der nötigen Geistesfrische auf die Vierzeiler antworten, obwohl ich mehr als dreifachen Sinn darin erkannt zu haben glaube.
Dass ich Ihre
Novelle nicht hören soll, beleidigt mich – nur
Richard soll das Vorrecht
haben, Sachen zu lesen, die Sie nicht für gelungen halten?
Ich wollte, es käme mir einmal was von Ihnen vor Augen mit schönen jungen Fehlern!
Wüßt ich nur ganz genau was! In
Upsala hab ich drüber nachgedacht – wirklich in
Upsala! –