Hermann Bahr an Arthur Schnitzler, 5. 2. [1896]

»Die Zeit« Wien, den 5. Febr. 189
Wiener Wochenschrift IX/3, Günthergasse 1.
Herausgeber:
Professor Dr. I. Singer, Hermann Bahr, Dr. Heinrich Kanner.
Telephon Nr. 6415.

Lieber Arthur!

Vor allem meine herzlichsten und wärmsten Glückwünsche dazu, daß Du nun auch in Berlin denselben großen Erfolg gehabt hast, wie überall.
Ferner theile ich Dir mit, daß Langkammer für das »Märchen« begeistert ist, bei der neuen Fassung (und einigen geringfügigen Aenderungen) einen Erfolg für sicher hält und die Aufführung des Stückes beim Direktionsrath gleich nach der Generalversammlung beantragen wird. Vorher will er es nicht, weil einer der Hauptpunkte gegen Müller die Überladung des Theaters mit schon aufgeführten Stücken ist.
Herzlich
Dein treuer
HermannB
Alle für »Die Zeit« bestimmten Zuschriften und Sendungen sind an die Redaction der »Zeit« und nicht an die Person eines der Herausgeber zu richten.
    Erwähnte Personen: Hermann BahrArthur SchnitzlerIsidor SingerHeinrich KannerOtto BrahmKarl LangkammerLeopold MüllerErwähnte Werke: Arthur Schnitzler: Liebelei. Schauspiel in drei Akten (9. 10. 1895) – Arthur Schnitzler: Das Märchen. Schauspiel in drei Aufzügen (1891) — Erwähnte Orte: WienGünthergasseBerlinDeutsches Theater BerlinRaimund-TheaterErwähnte Institutionen: Die Zeit. Wiener Wochenschrift

    Erfolg] Liebelei wurde am 4. 2. 1896 zum ersten Mal in der Inszenierung von Brahm am Deutschen Theater gegeben.

    neuen Fassung] Die Buchausgabe von 1894 weicht von der Textvorlage der Uraufführung ab.

    beantragen wird] Am 7. 9. 1896 retourniert Langkammer das Drama, die Inszenierung findet nicht statt.

    Alle für »Die Zeit« bestimmten Zuschriften und Sendungen sind an die Redaction der »Zeit« und nicht an die Person eines der Herausgeber zu richten.] am unteren Rand der ersten Seite