Lieber Arthur! Soeben erhalte ich von
Riva nachgesandt Ihren Brief vom 21/IX.
Fels – Hekuba
senden Sie bitte für mich ebensoviel als Sie bereits gesandt haben. Wie zuwider müssen wir ihm sein! Später oder früher werden wir es auch merken.
Hier ist’s wunderschön; der See 20 Grad Wärme – und etwas zu heiß, wodurch mein Arbeiten wieder stockt.
Das mit dem »Blaßwerden guter Stücke« hat auch mich immer sehr traurig gemacht.
Das ist aber nicht von mir sondern von
Plato! Wirklich!
Schreiben Sie mir doch recht viel oder zumindest oft, Sie sehen wie pünktlich ich antworte. Sagen Sie, sind in
Wien auch alle Frauen jetzt läufig (l-ä-u-f-i-g)? Hier oder viel mehr auf der Reise schien es so. Manchmal angenehm, manchmal komisch und manchmal widerlich.
Daß
Burkhardt die »Enthüllung von Frl.
Dandler« (
München?) lieber wäre als die
Laubes begreife ich. Die
Dandler ist übrigens auch
Bahrs Geschmack, voraussichtlich auch der Doctor
Luegers. Dass die
Kallina überraschen wird, freut mich, vielleicht überrascht sie auch mich; jedenfalls grüßen Sie sie von mir – sie hat wirklich schöne Augen. Übrigens ist sie Ihnen so sympathisch weil
Bahr sie gar nicht mag – was? Wann ist
Liebelei? Das muß ich nämlich genau wissen, wegen meiner Ankunft!