Lieber Richard, heut bin ich ſo ſchlecht aufgelegt, als wär ich in
Caslau. – Einer der Gründe: ſchiefe Stellung in der Familie; Bemerkungen, daſs ich »ohne einen Kreuzer Geld zu haben« im So
m̅er nach
Kopenhagen fahren will – Bemerkungen, die mir von dritter, nein vierter Seite zurückkommen. –
Dörmann iſt da und erzählt viele Dinge von ſich – er hat 3 Stücke geſchrieben und hat
↓in Berlin↓ 65 Verhältniſſe gehabt. Ich übertreibe nicht. Er aber ja . . . a . . . a –
– Die
Kritik vom kleinen
Kraus in dem
*Abendblatt der
N. Fr. Pr. über die
Gröger haben Sie geleſen? Er benützt die Gelegenheit, uns (Sie,
Loris ↓Salten↓ mich) in die Waden zu beißen.
) Wir werden noch ſchmerzlicheres zu überleben haben. –
Frauenlob von Hrn.
Lothar an der
Burg angenommen
. – Gerücht über »
Liebelei«: es werde überhaupt nicht an der
Burg zur Aufführung kommen. Entſtehung liegt nahe; werde
Burckh. aufſuchen.
– Für den Abdruck der
Kl. Komödie *in der
Freien Bühne will
Fischer mir 25, bitte, 25 Mark bezahlen. Ich hab ihm einen groben Brief geſchrieben – da mir ja nichts dran liegt. Was haben Sie gegen
Zasche? Er wird das ganz hübſch machen. – Die
Novelle zu datiren hat keinen Sinn; es kü
m̅ert ſich doch keiner drum und ſieht aus wie eine Entſchuldigung. –
Ich ſchreibe an meinem
Stück – vorläufig ohne an eine Aufführungs
*möglichkeit zu denken. –
Meine Abſicht iſt, Anfang Juli in die
böhm. Bäder zu reiſen und vor Mitte Juli in
Iſchl zu ſein. – Wann wollen Sie nach
München gehn? – Wie ſtehn Sie zu
Kopenhagen? Beantworten Sie gütigſt. –
Goldmann wird im Auguſt Urlaub nehmen, genaueres unbekannt.
Leben Sie wohl, ſeien Sie herzlich gegrüßt.