Ihr
Feu[i]lleton über
Annunzio hab ich mit großer Freude geleſen; es iſt eins Ihrer ſchönſten, mit weiten Ausblicken. – Iſt von dem Mann was ins Deutſche überſetzt? –
– Denken Sie, mir iſt man endlich draufgeko
m̅en, daſs ich
iauf die ſexuellen Inſtincte der Menge ſpeculire und
*meine »
cyniſchen«, »
plumpen« Sachen mit verletzender Abſichtlichkeit ſchreibe – (offenbar um mittelſt meiner Trivialität viel Geld zu machen.) – Der Ruhm dieſer Entdeckung gebührt der
Wiener Abendpoſt, welche im übrigen zugleich Geſchmack genug hat, die Leichtbeſchwingtheit Ihrer
Verſe zu loben. (Referent
Bruno Walden.) –
Meine Abſicht geht vorläufig dahin
*Ende nächſter Woche ins
Puſterthal zu reiſen, und vielleicht von dort per
Bic. nach
Wien zurück. (
Salten iſt bereits unten.) –
Paul Goldman̅ will im September nach
Salzburg ko
m̅en; vielleicht läßt ſich eine Zuſa
m̅enkunft Ende Auguſt arrangiren?
Wie ſind Ihre Pläne? Schreiben Sie doch was darüber. Arbeiten Sie was? Meine kleine
Novelle iſt bis auf wenige Zeilen fertig.
*Das hab ich Ihnen ſchon geſchrieben. – Jetzt ſchreib ich ab und zu ein paar Verſe an dem »allegoriſchen«
Gedicht; bedauere aber ſehr, nicht die ausreichende Befähigung dazu zu haben. –
Den Mut zu was größerem, das wird Sie nach alledem nicht wundern, hab ich noch nicht erlangt. – Unter vier Augen: das
Volkstheater beginnt mit mir
↓(wegen »Märchen«)↓ zu unterhandeln; ich ſage Ihnen – Zuſtände!! – Weiteres darüber mündlich.
*– Wie gehts dem
aegyptiſchen unanſtändigen
Stück? – Wenn es
nur aegyptiſch wäre, läge es der Allgemeinheit zu fern! – Der Tod
Kafka’s iſt Ihnen wohl bekannt worden? –